Aktivisten und Millionäre fordern globale Reichensteuer zur Pandemie-Bekämpfung

Plan des Aktivisten-Bündnisses soll 2,5 Billionen Dollar eintreiben

Mehrere internationale Organisationen und Millionäre schlagen eine Reichensteuer zur Pandemie-Bekämpfung vor. "Während Milliarden von Menschen während dieser Pandemie ums Überleben kämpfen, gerät das Vermögen der Milliardäre außer Kontrolle. Das kann nicht gerecht sein", erklärte die Koordinatorin der Aktivistenbewegung Fight Inequality Alliance, Jenny Ricks, am Mittwoch. Zusammen mit Oxfam, dem US-Institute for Policy Studies und Patriotic Millionaires, einem Zusammenschluss wohlhabender US-Bürger, forderte sie eine weltweite Vermögenssteuer.

Diese sollte für Vermögen über fünf Millionen Dollar (4,4 Millionen Euro) zwei Prozent jährlich betragen, für Vermögen über 50 Millionen Dollar drei Prozent und für Vermögen über einer Milliarde Dollar fünf Prozent. Insgesamt könnten damit nach Schätzung der Aktivisten jährlich mehr als 2,5 Billionen Dollar eingetrieben werden. Damit könnten demnach 2,3 Milliarden Menschen aus der Armut geholt und Corona-Impfstoffe für die gesamte Weltbevölkerung finanziert werden.

Die Aktivisten veröffentlichten ihren Vorschlag zeitgleich mit einem Treffen des Weltwirtschaftsforums. Oxfam hatte bereits zuvor einen neuen Report veröffentlicht, wonach die Vermögen der zehn reichsten Männer der Welt sich seit Beginn der Pandemie mehr als verdoppelt haben.

Das Gipfeltreffen des Weltwirtschaftsforums im Schweizerischen Davos findet dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie erneut online statt. In einem offenen Brief an die Teilnehmer erklärten mehr als 100 Millionäre, darunter auch Mitglieder von Patriotic Millionaires, dass das derzeitige Steuersystem "nicht fair" sei. Jedes Land der Welt müsse verlangen, "dass die Reichen ihren gerechten Anteil zahlen", heißt es in dem Brief. "Besteuert uns, die Reichen, und zwar jetzt."


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