Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin kritisiert Ehegattensplitting

CDU-Politikerin: Steuerrecht setzt Fehlanreize

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) kritisiert das Ehegattensplitting. "Es darf nicht sein, dass Frauen, die familienbedingt öfter und länger aus dem Beruf ausscheiden und überproportional in Teilzeit arbeiten - sei es zur Erziehung der Kinder oder der Pflege von Angehörigen - im Alter besonders armutsgefährdet sind", sagte Hoffmeister-Kraut der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Samstagausgabe). 

"Ich sehe zum Beispiel die Steuerklasse V sehr kritisch, weil sie für den Partner, der weniger verdient, ein massiver Fehlanreiz sein kann, überhaupt nicht arbeiten zu gehen", fügte die Landesministerin hinzu. Sie schlug stattdessen das so genannte Faktorverfahren vor: Dort "bleibt den Ehepartnern nicht nur Monat für Monat mehr Netto vom Brutto, die Steuerlast ist zugleich gerechter verteilt". 

Zum Weltfrauentag am kommenden Sonntag sagte die CDU-Politikerin, dass auch beim Thema einer gleichen Entlohnung von Männern und Frauen noch Handlungsbedarf bestehe. "Rechtlich hat sich da schon viel getan", sagte sie. "Wichtig ist aber, dass Frauen bei Bewerbungsgesprächen selbstbewusster verhandeln. Gleiche Arbeit muss gleich bezahlt werden."


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