Caritas-Präsidentin: Mit Mehrwertsteuer auf Gasumlage Bedürftigen helfen

Welskop-Deffaa will Einnahmen für Einmalzahlung an Menschen mit wenig Geld nutzen

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hat sich dafür ausgesprochen, mit den Mehrwertsteuer-Einnahmen aus der geplanten Gasumlage Hilfen für Bedürftige zu finanzieren. "Die Regierung prüft gerade, wie sie die Gasumlage von der Mehrwertsteuer befreien kann", sagte Welskop-Deffaa den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. Wer viel heize, werde dann viel Mehrwertsteuer sparen. "Besser wäre: Wer wenig Geld hat, wird bei den Heizkosten gezielt unterstützt."

Die von der Regierung angekündigte Wohngeld-Reform als Ausgleich komme zu spät, sagte Welskop-Deffaa. Daher seien "die Mehrwehrsteuereinnahmen für eine weitere Einmalzahlung für Menschen mit wenig Geld gut zu nutzen".

Die Gasumlage soll von Oktober an gezahlt werde, Gasimporteure können somit ihre gestiegenen Kosten weitergeben. Auf Verbraucher kommen damit deutliche Mehrkosten zu. Am Montag wird die Höhe der Umlage bekanntgegeben.

"Menschen mit kleinen Einkommen werden die Strom- und Gasrechnung schlicht nicht zahlen können", warnte Welskop-Deffaa. "Es muss deshalb geregelt werden, dass es in dieser Notlage keine Strom- und Gassperren geben wird - egal, ob die Menschen ein, zwei, drei oder vier Monate im Rückstand sind."

Nach ihren Angaben verzeichnet die Caritas schon vor dem Winter eine deutlich höhere Nachfrage nach Beratungen zum Thema Energie- und Mietschulden. "Das berichtet ein Drittel unserer Beratungsstellen", sagte Welskop-Deffaa den Funke-Zeitungen.


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